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Parmesan in der Schwangerschaft: Wie gefährlich ist der Käse?

Viele Frauen fragen sich, ob Parmesan in der Schwangerschaft erlaubt ist oder nicht. Allgemein gilt, dass Rohmilchkäse während der Schwangerschaft vermieden werden sollte. Ist diese Regel auch für den Parmesan wichtig?

Nein, Parmesan kannst du ohne Bedenken in deiner Schwangerschaft essen, solange du auf einige Dinge achtest, denn die lange Reifezeit entzieht dem Käse Wasser und steigert den Salzgehalt. Beides sorgt dafür, dass sich Keime wie Listerien nicht ausbreiten können.

In diesem Beitrag erfährst du, was der Käse für die Schwangerschaft bedeuten kann und welche Alternativen es gibt.

Parmesan in der Schwangerschaft

parmesan in der schwangerschaft

Prinzipiell ist Parmesan in der Schwangerschaft nicht verboten, du solltest aber unbedingt auf ein paar wichtige Punkte achten. Parmesan ist im eigentlichen Sinne ein Rohmilchkäse.

Rohmilchkäsesorten sind in der Schwangerschaft gefährlich, denn tierische Produkte, die unbehandelt verzehrt werden, können gesundheitsschädigende Keime wie Listerien in sich tragen.

Parmesan erfährt bei seiner Herstellung eine sehr lange Reifung, die in einigen Fällen bis zu 24 oder sogar 72 Monate andauert. Dabei verliert der Käse einen hohen Anteil an Wasser und sein Salzgehalt steigt. Vielen Bakterien wird damit die Grundlage entzogen und sie können sich nicht ausbreiten.

Hartkäsesorten gelten also als unbedenklich. Einzig die Rinde und der Käse nahe der Rinde sollte nicht verzehrt werden, denn hier ist der Wasseranteil am höchsten.

Andere Hartkäsesorten sind beispielsweise Emmentaler, Greyerzer oder der Gran Padano. Sie gelten ebenfalls als unbedenklich. Beachte beim Einkauf einfach nur, dass sie möglichst lange gereift sind.

Was ist beim Genuss von Parmesan in der Schwangerschaft zu beachten?

heriebener parmesan schwangerschaft

Auch wenn du Parmesan während deiner Schwangerschaft weitestgehend bedenkenlos zu dir nehmen kannst, ist trotzdem auf einige Dinge zu achten.

Kaufe nur luftdicht verpackten Parmesan. Den Kauf aus der Frischetheke solltest du lieber vermeiden. Der Grund liegt darin, dass Keime sich gerne an offenen Schnittkanten ansiedeln, was an einer Theke oder dem Buffet sehr schnell passieren kann.

Ähnliches gilt für Reibekäse. Am besten ist es, wenn du den Parmesan frisch reibst. Das schmeckt nicht nur besser, sondern begrenzt auch das Risiko einer zu großen Angriffsfläche für Listerien.

Wie oben beschrieben, ist der Bereich der Rinde bei Hartkäsesorten der Ort, an dem sich Bakterien am ehesten aufhalten. Schneide sie also großzügig ab, um keine unnötigen Gefahren einzugehen.

Warum sollte man keinen Rohmilchkäse in der Schwangerschaft essen?

rohmilchkäse herstellung

Rohmilchkäse ist in der Schwangerschaft nicht verboten, aber dennoch nicht unbedingt empfehlenswert.

Der Grund ist einfach: Viele Käsesorten werden aus Rohmilch hergestellt und die Keime können sich so sehr leicht vermehren. Durch die lange Reifungszeit wird das Wasser entzogen und der Salzgehalt steigt, was Bakterien den Garaus macht.

Bakterien wie Listerien, die sich in Rohmilchprodukten befinden können, sind für Schwangere sehr gefährlich. Listerien können sich im schlimmsten Fall auf das Ungeborene übertragen und zu Fehl- oder Totgeburten führen.

Der beste Weg, um das Risiko einer Infektion mit Listerien zu vermeiden, ist es, auf Rohmilchkäse zu verzichten. Das gilt insbesondere in der ersten Schwangerschaftshälfte.

Was sind Listerien?

Listerien sind Bakterien, die sich in Lebensmitteln wie Rohmilch, rohen Eiern oder ungewaschenem Obst und Gemüse verstecken können.

In der Regel sind diese Bakterien harmlos. Schwangere, Kleinkinder, Senioren oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind jedoch besonders anfällig für Infektionen.

Listerien können zu einer sogenannten Listeriose führen, die sich in Symptomen wie Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen äußern kann. In schweren Fällen können Listerien auch zu einer Blutvergiftung (Sepsis) oder sogar zum Tod führen.

Eine Infektion mit Listerien in der Schwangerschaft kann zu einer Fehl- oder Totgeburt führen. Deshalb ist es wichtig, dass du dich in der Schwangerschaft vor diesen Bakterien schützt.

Welche Vorteile hat Käse in der Schwangerschaft?

schwangere frau isst käse

Eine ausgewogene und gewählte Ernährung ist in deiner Schwangerschaft und auch später im Wochenbett sehr wichtig.

Käse ist ein nahrhaftes Lebensmittel, das die Menschen schon seit Tausenden von Jahren genießen. Er ist eine gute Quelle für Mineralstoffe wie Kalzium, Kalium, Phosphor und Magnesium sowie für wichtige Spurenelemente wie Eisen, Kupfer und Zink. Käse enthält außerdem B-Vitamine und 20 bis 27 Prozent Eiweiß.

Schwangere Frauen brauchen mehr dieser Nährstoffe als üblich, damit sich ihr Kind im Mutterleib optimal entwickeln kann. Daher kann Käse eine wertvolle Ergänzung der Ernährung von Schwangeren sein, solange er in Maßen verzehrt wird.

Allerdings ist es wichtig, zwischen echtem Käse und künstlichen Käseprodukten zu unterscheiden. Echter Käse wird aus Milch und anderen natürlichen Zutaten hergestellt, während Kunstkäse aus pflanzlichen Fetten, Milcheiweiß, Aromastoffen und Zusatzstoffen besteht. Kunstkäse ist zwar nicht direkt gesundheitsschädlich, aber auch nicht besonders gesund.

Zudem ist Käse eine gute Alternative zu anderen Eiweißlieferanten wie Fleisch und Fisch, da er meistens weniger Fett enthält.

Es ist also durchaus empfohlen, Käse in den Speiseplan aufzunehmen, denn er hilft dir und deinem ungeborenen Baby bei der Entwicklung.

Welche Käsesorten sind in der Schwangerschaft erlaubt?

Ohne Bedenken kannst du in deiner Schwangerschaft folgende Käsesorten essen:

  • Käsesorten aus pasteurisierter Milch, wie Edamer, Cheddar oder Butterkäse
  • Hartkäsesorten nach Reifung, wie Parmesan, Emmentaler oder Gran Padano
  • Schmelzkäsesorten ohne Rinde
  • Frischkäse, nur aus industrieller Herstellung
  • Mozzarella und Feta, aus pasteurisierter Milch und industriell verpackt

Welche Käsesorten sollten in der Schwangerschaft vermieden werden?

Von diesen Käsesorten solltest du Abstand nehmen:

  • Rohmilchkäse
  • Weichkäse, wie Brie oder Camembert
  • gefertigter Reibekäse
  • Sauermilchkäse
  • Blauschimmelkäse, wie Gorgonzola
  • offen angebotene Käsesorten, z. B. aus Frischetheken oder vom Buffet

Fazit

Entgegen vieler Annahmen ist Parmesan während deiner Schwangerschaft nicht verboten, solange du auf ein paar Dinge achtest.

Der Käse sollte über eine möglichst lange Zeit gereift sein, das verhindert eine Verbreitung von Keimen, wie Listerien. Die Rinde solltest du großzügig abschneiden.

Wenn du darüber hinaus auf die richtige Lagerung achtest und nur industriell verpackten Parmesan nutzt, steht der nächsten leckeren Pasta nichts im Wege.

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