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Leberwurst in der Schwangerschaft: Wieviel ist zu viel?

Die Sicherheit des Verzehrs von Leberwurst in der Schwangerschaft ist umstritten. Einige glauben, dass sie dem sich entwickelnden Baby schaden kann, während andere behaupten, dass der Verzehr völlig unbedenklich ist. Was ist also wahr?

In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft solltest du auf Leberwurst verzichten, weil sie sehr viel Vitamin A enthält. Danach ist sie, solange du auf die richtige Menge achtest, weniger gefährlich. Bist du dir unsicher, streiche Leberwurst lieber ganz aus deinem Speiseplan.

Werfen wir einen genaueren Blick auf die Leberwurst und ihre Auswirkungen auf schwangere Frauen.

Kann Leberwurst meinem Baby während der Schwangerschaft schaden?

Entgegen vieler Annahmen gehört die Leberwurst nicht zu den Rohwürsten, sondern wird in den meisten Fällen gekocht oder geräuchert, um sie haltbar zu machen. Sie gehört also erst einmal nicht zu den Lebensmitteln, die aufgrund von Keimbelastungen in der Schwangerschaft verboten sind. Trotzdem solltest du sehr darauf achten, ob und wieviel Leberwurst auf deinem täglichen Speiseplan landet.

Der Grund dafür liegt in den Nährstoffen, denn die leckere Streichwurst enthält sehr viel Vitamin A. Auch wenn das Vitamin gut für gesunde Knochen, für die Haut und für die Zähne ist, können zu große Mengen davon deinem ungeborenen Baby schaden und zu Wachstumsstörungen oder Leberschädigungen führen.

Werdenden Müttern wird im zweiten und dritten Trimester ein leichter Mehrbedarf von ca. 0,3 Milligramm empfohlen.

Nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V., sollten Schwangere nicht mehr als 0,8 Milligramm Vitamin A täglich zu sich nehmen. Einige Experten raten sogar dazu komplett zu verzichten, denn der genaue Vitamin A-Gehalt ist meist nur schwer zu ermitteln und so werden in einigen Sorten mit bis zu 39 Milligramm auf 100 Gramm Leberwurst hergestellt.

Die täglich empfohlene Menge ist also sehr schnell überschritten, denn auch in vielen anderen Lebensmitteln kommt das Vitamin vor. Welche das sind, erfährst du weiter unten in diesem Beitrag.

Wie gefährlich ist zuviel Vitamin A in der Schwangerschaft

Im Allgemeinen ist Vitamin A sehr wichtig für das Wachstum der Zellen und die Entwicklung der Lunge. Wie oben erwähnt unterstützt es auch gesunde Knochen, die Haut und die Zähne.

Deshalb geben viele Ratgeber an, dass der Bedarf ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel etwas zunimmt. Allerdings ist hier Vorsicht geboten. Du solltest unbedingt darauf achten, nicht zuviel des Vitamins zu dir zu nehmen.

Eine zu große Dosis Vitamin A kann deinem ungeborenen Baby schaden. Es kann zu Haut- und Augenproblemen führen, aber auch die Leber schädigen und Missbildungen verursachen.

Welche Lebensmittel enthalten noch Vitamin A?

Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin und kommt in tierischen Lebensmitteln vor. Es gibt allerdings das Provitamin A, auch β-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Das Provitamin kommt in pflanzlichen Lebensmitteln vor.

petersilie liegt auf holztisch

Tierische Lebensmittel die Vitamin A enthalten sind vor allem die Leber, in geringen Mengen auch Fette, Eier und Fisch. In pflanzlichen Produkten finden wir das β-Carotin vor allem in grünem Gemüse wie Spinat, Bohnen oder Brokkoli. Aber auch in Möhren und Tomaten ist das Vitamin enthalten.

Hier der Auszug einiger Lebensmittel und der Anteil an Vitamin A in 100 Gramm.

  • Leber, Schwein 36 mg
  • Leber, Kalb 23,9 mg
  • Leberwurst, grob 8,3 mg
  • Petersilie 5,9 mg
  • Wirsing 4,7 mg
  • Dill 4,5 mg
  • Palmöl 4,3 mg
  • Möhre 2,2 mg
  • Spinat 1,6 mg
  • Grünkohl 1,5 mg
  • Aal, geräuchert 0,9 mg
  • Feldsalat 0,7 mg
  • Chicorée 0,6 mg
  • Paprika, rot 0,5 mg

Eine noch größere Übersicht hat der DocMedicus Verlag im digitalen Magazin vorgestellt.

Spinat in einem Korb

Keime in der Leberwurst: worauf muss ich achten?

Wie oben schon beschrieben gehört Leberwurst zu den Kochwürsten. Das heißt, dass sie bei der Herstellung auf deutlich über 70° C erhitzt wird und Keime und Bakterien absterben.

Leberwurst in der Schwangerschaft

Anders als oft angenommen, brauchst du also beim Kauf keine Angst vor den Krankheiten Listeriose oder Toxoplasmose haben, der Erreger du meist in rohen tierischen Lebensmitteln findest.

Trotzdem ist beim Verzehr auf den richtigen Umgang zu achten, denn Listerien sammeln sich gerne an Schnitträndern an. Kaufe also nur verpackte, ganze Leberwürste. Der Kauf aus der Frischetheke birgt gefahren, denn du findest hier oft angeschnittene Waren.

Stelle zu Hause dann unbedingt sicher, dass die Streichwurst immer gekühlt und bestenfalls gut verpackt gelagert wird. Um ganz sicher zu gehen, solltest du vor dem nächsten Verzehr etwas von der angeschnittenen Seite abschneiden und wegwerfen.

Fazit

Leider müssen Schwangere auf einige Speisen verzichten und oft sind das auch Lebensmittel, die in den ersten Monaten den berühmten Heißhunger verursachen. Bei der Leberwurst ist das genauso, denn gerade zu Beginn der Schwangerschaft, kann dein ungeborenes Baby darauf reagieren und Schädigungen erhalten.

Auch wenn der empfohlene Tagesbedarf im weiteren Verlauf der Schwangerschaft etwas steigt, solltest du darauf achten Leberwurst in Maßen, nicht in Massen zu essen. Lege dann besonderen Wert auf die Lagerung der Wurst, denn trotz keimtötender Herstellung, können sich später Keime, wie Listerien auf den Schnitträndern ansiedeln.

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